Erzeugung gestalten – Arten erhalten
Biodiversität in unserer Region

Wabenförmig angeordnete Bilder und Schriftzug "Produktion gestalten, Arten erhalten"

Biodiversität steht für die Vielfalt des Lebens auf unserer Erde. Im Ökosystem sind Mensch, Tier, Pflanze und Landschaft miteinander verwoben. Wer diese Vielfalt schützt, sorgt für eine intakte Umwelt, mehr Lebensraum für Insekten und damit auch für Lebensqualität und Wohlergehen aller.

Unser Amt für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten unterstützt Landwirte, eine nachhaltige Bewirtschaftung umzusetzen. Förderprogramme werden stärker auf Biodiversität ausgerichtet, der Trend zur Regionalität wird gestärkt.

Aktuelles

Mehr als 37.000 Besucher: AELF Weilheim beteiligt sich an Oberlandausstellung

Frau an einem Stand mit gebunden Kränzen.
Ein voller Erfolg war die Teilnahme des AELF Weilheim bei der Oberlandausstellung im Oktober 2019 in Weilheim. Mehr als 37.000 Besucher informierten sich am Stand über Themen aus der Landwirtschaft, Hauswirtschaft und dem Forst. Im Vordergrund stand die Biodiversität.

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Aktion mit Tageszeitung: Tipps für Insektenparadies im eigenen Garten

Bluehender Schulgarten
Seit 15. Mai und bis Mitte September 2019 findet sich im Münchner Merkur immer montags auf der ersten Seite des Bayernteils ein Beitrag der Gartenbäuerinnen Oberland und Bäuerinnen im Bayerischen Bauernverband zum Thema "Insektenparadies im eigenen Garten". Die Bäuerinnen haben sich zum Schutz der Artenvielfalt zusammengetan und diese Aktion mit der Tageszeitung geplant. Die Landfrauen geben Tipps, wie der Garten zum Paradies für Insekten werden kann.
Jede Woche stellen sie jeweils eine insektenfreundliche und pflegeleichte Blühpflanze vor und erklären deren Kultivierung, den Standort im eigenen Garten sowie den Beitrag zur Artenvielfalt. Auch um die Nutzung als Nahrungspflanze oder Heilpflanze geht es.
Der Garten als Insektenparadies
Ein Insektenparadies im eigenen Garten zu schaffen, ist mit vielen verschiedenen Blütenpflanzen möglich, mal einjährige, mal mehrjährige, mal Prachtstaude oder auch einfache Wiesenblume. In den Beiträgen der Tageszeitung erfahren die Leser Wissenswertes zu Taglichtnelke und Natternkopf, Akelei und Storchenschnabel und weiteren pflegeleichten Insektenmagneten für kleine und große Gärten. Interessant sind die Geschichten, wie die Pflanzen den Weg in den Garten der Bäuerinnen und Gartenbäuerinnen gefunden haben – mal als Samen zugeflogen oder gezielt gepflanzt und vermehrt oder auch vom Straßenrand her umgesiedelt.

Infos zu Angeboten der Gartenbäuerinnen - www.die-gartenbäuerin.de Externer Link

Artenreich und insektenfreundlich – Studierende gestalten den Schulgarten

Im Gartenbauunterricht bewirtschaften die Studierenden der Landwirtschaftsschule Weilheim, Abteilung Hauswirtschaft, den ca. 1.500 m² großen Schul- und Amtsgarten. Sie bauen Gemüse und Obst an, ernten und verarbeiten es in der Schulküche. Großer Wert wird auf die Förderung der Arten- und Insektenvielfalt gelegt, zum Beispiel durch Anbau in Mischkultur mit vielen insektenfreundlichen Blumen und Kräutern.
Die Studierenden nehmen am Wettbewerb Biodiversität an Landwirtschaftsschulen teil. Sie wollen den Garten durch weitere Maßnahmen wie Insektenunterkünfte und Nistkästen, Steine und Totholzhaufen, extensive Blühwiesen und Obstbäumen artenreich und Insektenfreundlich gestalten. Umweltverbände unterstützen sie dabei.

Landwirtschaftsschüler pflanzen Streuobstbäume

Bei einem Schultag des Praxisjahres der Landwirtschaftsschule Weilheim i. OB im Mai 2019 erfuhren die Studierenden, dass Streuobstwiesen zu den artenreichsten Lebensräumen unserer Heimat gehören. Sie lernten, wie sie angelegt, gepflegt und genutzt werden und wie die Produkte vermarktet werden können. Ihr Wissen konnten die Studierenden anschließend unter Beweis stellen: Am Gmünder Hof in Weilheim wurden 14 Obstbäume gepflanzt. Der Schultag wurde mit Unterstützung des Landratsamtes Weilheim-Schongau durchgeführt und ist Teil der einer bayernweiten Obstbaum-Pflanzaktion des Staatsministeriums.

Öko-Fachschüler besuchen Kiebitze im Landkreis Starnberg

Kiebitz auf Wiese

© rofus - stock.adobe.com

Studierende des zweiten Semesters der Fachschule für Ökologischen Landbau Weilheim i. OB besuchten im April 2019 an einem Schultag zur Biodiversität Kiebitze im Landkreis Starnberg.
Im Rahmen des Projekts "Kiebitze im Unteren Aubachtal" beobachtet und betreut Constanze Gentz die Bodenbrüter seit drei Jahren intensiv. Die Landwirte schränken ihre Bewirtschaftung ein, um die Kiebitze zu schützen. Dafür erhalten sie einen Ausgleich in Form staatlicher Förderung. Die Studierenden beobachteten die kleine Kolonie mit Spektiven, die in drei Jahren von drei auf nun ca. elf Kiebitze angewachsen ist. 

Ein blühender Wald - Schüler engagieren sich für die Biodiversität

Artenvielfalt findet nicht nur auf Wiesen, Äckern und in Gärten statt, sondern auch im Wald. Kaisermantel, Waldvögelein, Wildbirne, Grünspecht, Bockkäfer und Stachelbart: An blühenden Bäumen und Sträuchern, am sonnigen Waldrand, am Totholz und an alten Biotop-Bäumen tummelt sich das Leben. Insekten, Vögel, Reptilien und Säugetiere brauchen die Pflanzenvielfalt im Wald. Zusammen bilden sie eine bunte Lebensgemeinschaft, in der jede Art ihre Nische finden kann – wenn das Ökosystem im Gleichgewicht ist. Die Vielfalt der Baum- und Straucharten, eine naturnahe Zusammensetzung unserer Wälder sind die Eckpfeiler der Biodiversität.
300 Baum- und Straucharten gepflanzt
Artenschutz geht uns alle an. Daher fanden sich im März 2019 Förster, Jäger und Schüler der staatlichen Wirtschaftsschule Garmisch-Partenkirchen zu einer Pflanzaktion im Wald zusammen.
Unter Anleitung von Revierförster Joachim Mark und weiteren Förstern des AELF Weilheim haben 40 Schülerinnen und Schüler im Wald der Marktgemeinde Garmisch-Partenkirchen 300 Tannen, Eiben, Wildbirnen, Vogelkirschen, Schlehen und weitere blühende und früchtetragende Baum- und Straucharten gepflanzt.
Bürgermeisterin und Schirmherrin der Aktion Dr. Sigrid Meierhofer dankte den jungen Leuten für ihren Einsatz. Der Jagdpächter der Jagdgenossenschaft Garmisch übernahm die Kosten für die Bäume und Sträucher. Das Verhältnis zwischen Förstern, Waldbesitzer und Jagdgenossenschaft Garmisch ist geprägt von einer gemeinsamen Wertschätzung aller Tier- und Pflanzenarten im Wald.
Mensch und Tier profitieren
Menschen können sich im Gemeindewald zukünftig an den bunten Waldrändern erfreuen. Insekten, Vögel und Säugetiere werden die Blütenpracht im Frühjahr zu schätzen wissen - und können die Früchte und Beeren in den kargen Wintermonaten als Nahrungsquelle nutzen. Jeder profitiert von gesunden, vielfältigen Wäldern. Mensch und Natur. Tanne und Rotwild. Weißdorn und Wildbiene.
Mit diesem Wissen im Gepäck kehrte für die Schüler wieder der Schulalltag ein. Aber jeder weiß nun, wo er seinen gepflanzten Baum im Wald besuchen und ihm beim Wachsen zusehen kann.

Schwerpunkte

Acker und Grünland

Auf Acker können direkt Nahrungsmittel erzeugt werden. Außerdem dienen sie der Erzeugung von Futtermitteln und Biomasse zur Erzeugung von regenerativen Energien und nachwachsenden Rohstoffen. Durch Bewirtschaftung und Fruchtwechsel sind Äcker sehr dynamische Lebensräume.
Grünland kann nur von pflanzenfressenden Tieren verwertet werden und trägt so zu Nahrungsmittelerzeugung bei. Grünland ist eine Dauerkultur, die aus mehrjährigen Gräsern und Kräutern besteht. Dauergrünland bietet Lebensraum für viele Tier- und Pflanzenarten. Extensiv genutztes Grünland, wie Feuchtwiesen und Almweiden gehört zu den artenreichsten Lebensräumen.

In den Landkreisen Starnberg, Weilheim-Schongau und Garmisch-Partenkirchen

  • beträgt die landwirtschaftliche Fläche ca. 80.000 Hektar, davon
    • 68.000 Hektar Dauergrünland und
    • 12.000 Hektar Ackerland.
  • gibt es mehr als 3.600 Hektar Streuwiesen (Schnittzeitpunkt 01.09.).
  • werden mehr als 6.000 Hektar Grünland erst nach dem 15.06. gemäht (Schnittzeitpunkt 15.06. oder später).
  • liegen verschiedene einzigartige, durch langjährige extensive Nutzung entstandene Kulturlandschaften wie die alpinen Buckelwiesen.
  • werden mehr als 15.000 Hektar landwirtschaftliche Fläche nach den Richtlinien des ökologischen Landbaus bewirtschaftet.
  • gibt es etwa 2.400 Hektar Almflächen.

Sorten und Rassen

Alte Sorten von Kulturpflanzen steigern die pflanzengenetische Vielfalt in der Landwirtschaft. Alte Nutztierrassen bilden einen genetischen Pool für gesunde, robuste Tiere, der in Zukunft für die Tierzüchtung wertvoll sein kann; zudem fördern sie die Vielfalt der heimischen Flora und Fauna.

Besonderheiten in den Landkreisen Starnberg, Weilheim-Schongau und Garmisch-Partenkirchen

    Kühe auf der Weide

    Murnau Werdenfelser Kuh

    Murnau Werdenfelser Rind
    Das Murnau Werdenfelser Rind gilt als gefährdete Nutztierrasse. Es stammt aus der Region um das Murnauer Moos im Landkreis Garmisch-Partenkirchen. Die Rasse zeichnet sich durch eine ausgeprägte Trittsicherheit und besondere Vitalität aus und ist bestens an steile Hänge und raues Klima angepasst. So können extensive Bergwiesen hervorragend bewirtschaftet werden und die Biodiversität unserer Kulturlandschaft wird gefördert. Es ist erfreulich, dass im Dienstgebiet wieder knapp 200 Murnau Werdenfelser Rinder gehalten werden. Der Bestand wächst stetig.
    Gefährdete Schafrassen
    Im Dienstgebiet werden überwiegend Bergschafe gehalten. Viele der gehaltenen Rassen gelten als gefährdet, z.B. Weißes Bergschaf, Geschecktes Bergschaf, Schwarzes Bergschaf, Braunes Bergschaf, Alpines Steinschaf. Insbesondere für das Weiße Bergschaf liegt die "Wiege der Zucht" im Werdenfelser Land im Landkreis Garmisch-Partenkirchen.