Musterbestände zum Waldumbau
Fichten-Bergulmen-Altbestand, Habach

am hellen Laub gut erkennbar herausgepflegte Bergulme

Förderung der Bergulmen und Bergahorne

Durch konsequente Förderung einzeln beigemischter klimastabiler Baumarten kann auch in scheinbar reinen Fichtenbeständen allmählich das Mischungsverhältnis zugunsten der Mischbaumarten verschoben werden.

Ausgangslage

Die Entstehungsgeschichte des Bestandes ist nicht dokumentiert. Jahrringzählungen und Verteilung der Bäume lassen auf eine Entstehung um 1970 aus Naturverjüngung schließen.
Wie alte Bäume, benachbarte Jungwuchsflächen und Sämlinge im Bestand zeigen, dürfte das Verjüngungspotential weiterer Baumarten neben der Fichte, wie z.B. Bergahorn, Buche, Bergulme und Tanne, zum Entstehungszeitpunkt ähnlich hoch wie heute gewesen sein. Der heutige Bestand im Übergang vom Jung- zum Altholz besteht hauptsächlich aus Fichten, zwischen denen sich jedoch einige Bergulmen und einzelne Bergahorne behaupten konnten. Seit einigen Jahren werden sie vom Eigentümer Ignaz Freisl konsequent zulasten der Fichte gefördert. Freisl strebt in seinem Wald u.a. eine möglichst große Bandbreite verschiedener Baumarten an. Dabei sollen klimastabile Baumarten und qualitativ gute Bäume die ökologischen und ökonomischen Funktionen seines Waldes nachhaltig sichern. Daraus ergibt sich besonders in fast reinen Fichtenbeständen zwingend, jede beigemischte klimastabile Baumart zu erhalten und zu fördern.

Bisherige Maßnahmen

Seit etwa 2005 werden die Bergulmen und Bergahorne durch Entnahme bedrängender Fichte gefördert. Die Eingriffe erfolgen mäßig, dafür in kurzen Abständen. Gerückt wird bestands- und bodenschonend mit den eigenen Pferden.

Zukünftige Maßnahmen

Die bisher praktizierte Förderung der Bergulmen und Bergahorne durch Entnahme bedrängender Fichte, wird noch einige Jahrzehnte fortgesetzt. Die mäßige Holzernte in vergleichsweise kurzen Intervallen (alle 4 bis 5 Jahre) ermöglicht es, diesen Mischbaumarten nach Bedarf Licht zu geben und gleichzeitig ihre Stämme so beschattet zu halten, dass sich an diesen keine stammentwertenden Wasserreiser ausbilden. So können hochwertige Laubholzstämme heranwachsen. Durch die Entnahme der Fichten verschiebt sich allmählich das Mischungsverhältnis zugunsten der Mischbaumarten. Von der Entnahme von Fichten zugunsten der Ulmen und Bergahorne profitieren auch einzelne Buchen, die aus dem Unterstand in die Zwischenräume einwachsen. Ohne Wildverbiss kann sich Tannenverjüngung langfristig ins Altholz hochschieben. Mit den Schattbaumarten Buche und Tanne in Kombination mit den lichtliebenden Arten Bergulme, Bergahorn und Fichte kann sich über lange Zeit ein mehrschichtiger Waldaufbau entwickeln.

Lageplan und Anfahrtsbeschreibung

Mit dem Auto: Parken an der Schloßbergstraße Dürnhausen/Schneider. Zu Fuß oder mit dem Fahrrad nach Süden auf Feld- später Waldweg ca. zwei Kilometer bis zur Nordostecke des Bestandes.

Lageplan - BayernAtlas Externer Link

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Musterbestände zum Waldumbau

Allgemeine Hinweise für Ihren Besuch

Das Betreten der Musterwaldbestände erfolgt auf eigene Gefahr.
Es erfolgen keine Sicherungsmaßnahmen gegenüber typischen Waldgefahren, die sich aus der Natur oder der ordnungsgemäßen Bewirtschaftung ergeben. Vermeiden Sie es, die Bestände während und nach Stürmen oder anderen markanten Wetterlagen zu betreten, da dann eine große Gefahr durch herabfallende Äste oder Baumteile besteht. Bitte achten Sie auch auf festes Schuhwerk, da es sich um unwegsames Gelände handeln kann und hinterlassen Sie den Wald so, wie Sie sich auch Ihren eigenen Wald wünschen (Müll bitte mitnehmen).