Musterbestände zum Waldumbau
Laubholz-Bestände 0,1 bis 0,5 ha aus 2020er-Kultur

Im Vordergrund zu sehen sind Elsbeeren mit Herbstblättern. Dahinter eine Reihe von Wuchshüllen.Zoombild vorhanden

© Blacek, AELF Weilheim

Laubholz-Bestände 0,1 bis 0,5 ha aus 2020er-Kultur

Schadflächen jeglicher Größe sollten insbesondere in instabilen Fichtenaltbeständen als Ausgangspunkt für den Waldumbau mit klimastabilen Baumarten genutzt werden.

Ausgangslage

Windwurf und Käfer schufen 2020 in dem damals etwa 65-jährigen Fichtenbestand drei 0,1 bis 0,5 ha große Freiflächen. Da der künftige Wald widerstandfähiger gegen biologische und abiotische Schäden, wie Insekten und Sturm, und für die Herausforderungen des Klimawandels vorbereitet sein soll, entschlossen sich die Eigentümer, die Kahlflächen mit klimatoleranten Baumarten aufzuforsten. Da der bereits instabile Fichtenbestand durch die Schadereignisse zusätzlich geschwächt wurde, ist eine Pflanzung von Buchen oder Tannen (Vorbau) unter den Altbäumen im Bestandinneren als Waldumbaumaßnahme risikoreich. Daher ist es sinnvoll, die Schadflächen konsequent als Ausgangspunkt des klimagerechten Waldumbaus zu nutzen.

Bisherige Maßnahmen

Die größte Fläche (knapp 0,5 ha), wurde etwa zu 60 Prozent mit Buche, 30 Prozent mit Bergahorn und 10 Prozent Douglasie jeweils flächig als Gruppe bepflanzt. Auf der zweitgrößten Fläche (ca. 0,3 ha) wurde Stieleiche mit etwas Winterlinde eingebracht. Beide Flächen sind eingezäunt. Jede Pflanze ist mit einem Bambusstab markiert. An den Rändern der beiden Flächen, zum Teil ins Altholz hinein, wurden Tannen gepflanzt und mit Einzelschutzgittern geschützt. Die dritte Fläche (ca. 0,1 ha) besteht aus Elsbeeren, die mit Wuchshüllen versehen wurden. In allen drei Flächen fand jährlich eine Kulturpflege statt.
Der Bestand wird über einen Waldpflegevertrag von der Waldbesitzervereinigung Weilheim betreut.

Zukünftige Maßnahmen

In den nächsten Jahren gilt es die Pflanzungen durch das Intakthalten des Wildschutzes und das Freischneiden der Pflanzen vor bedrängender Begleitflora wie Brombeere zu erhalten. Trockenheit und Wetterextreme können zu Ausfällen von Pflanzen führen. Vor allem, wenn große Leerstellen entstehen, müssen die Ausfälle durch neue Pflanzen ersetzt werden. In den Zäunen werden sich voraussichtlich auch andere Baumarten wie Birke, Weiden, Fichte, aber auch Eichen natürlich ansamen. Sie erhöhen die Artenvielfalt und können den Kronenschluss beschleunigen, so dass z.B. Graswuchs vermieden und Brombeere schneller zurückgedrängt wird. Sofern sie die gepflanzten Bäume bedrängen, werden sie jedoch zurückgenommen. Dies gilt insbesondere für die Fichte.

Markieren von Jungpflanzen mit Bambusstab

Das Markieren von Jungpflanzen mit einem Bambusstab hat den Vorteil, dass die markierten Pflanzen bei der Kulturpflege rasch gefunden und gezielt von z.B. Brombeere befreit werden können. Die Markierung hilf auch dabei, rechtzeitig zu erkennen, wo und wie viele Pflanzen ausgefallen sind. Bei der Kontrolle können Bambusstäbe mit ausgefallenen Pflanzen mit Sprühfarbe markiert werden. So erspart man sich beim Nachpflanzen langes Suchen der Fehlstellen. Immer wieder findet sich auf Kulturflächen Naturverjüngung ein. Auch hier kann es sich lohnen, Bäume, die übernommen werden sollen, mit einem Stab zu markieren.
im Vordergrund Eiche mit Herbstblättern, dahinter Reihen von Wuchshüllen

Eiche, dahinter Wuchshüllen

Gruppe von Wildschutzgittern mit Tannen

Wildschutzgittern mit Tannen

Douglasie mit Bambusstab markiert

Douglasie mit Bambusstab markiert

Lageplan und Anfahrtsbeschreibung

Fragen Sie bitte beim zuständigen Förster des Reviers Weilheim nach.
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Allgemeine Hinweise für Ihren Besuch

Das Betreten der Musterwaldbestände erfolgt auf eigene Gefahr.
Es erfolgen keine Sicherungsmaßnahmen gegenüber typischen Waldgefahren, die sich aus der Natur oder der ordnungsgemäßen Bewirtschaftung ergeben.
Vermeiden Sie es, die Bestände während und nach Stürmen oder anderen markanten Wetterlagen zu betreten, da dann eine große Gefahr durch herabfallende Äste oder Baumteile besteht.
Bitte achten Sie auch auf festes Schuhwerk, da es sich um unwegsames Gelände handeln kann und hinterlassen Sie den Wald so, wie Sie sich auch Ihren eigenen Wald wünschen (Müll bitte mitnehmen).