Stieleichen-Linden-Bestand 0,14 ha aus 2016er-Kultur

junge Eichen im Herbstlaub Zoombild vorhanden

© Blacek, AELF Weilheim i.OB

Stieleichen-Linden-Bestand 0,14 ha aus 2016er-Kultur, Seewiesen

Die Pflanzung der Eiche in Gruppen, anstelle einer flächigen Einbringung, reduzierte die Kulturkosten, erforderte (und erfordert weiterhin) aber kontinuierliche Aufmerksamkeit und Pflege.

Ausgangslage

Nach dem Orkan Niklas 2015 standen mehrere zuvor mit Fichten bestockte Waldflächen des Benediktinerstifts St. Bonifaz (Kloster Andechs) zur Wiederaufforstung an. Wie schon nach vorherigen Kalamitäten sollten auch diese Freiflächen mit klimastabilen Laubhölzern aufgeforstet werden, um das Schadensrisiko künftiger Bestände zu minimieren. Mit der Stieleiche hatte man gute Erfahrungen gemacht, scheute aber die Kosten der üblichen flächigen Bepflanzung mit hohen Pflanzenzahlen. So entstand die Überlegung, die Eichen nicht flächig, sondern in kleinen Trupps mit wenigen Bäumen zu pflanzen und die Zwischenräume mit einer „dienenden“ Schattbaumart zu bepflanzen.

Bisherige Maßnahmen

Nach dem Zaunbau wurden 2016 ca. 50-80 cm große Eichen in quadratischen Trupps mit meist 16 Pflanzen (4x4 Stück) im Abstand von 1,5 m x 1,5 m eingebracht. Die Eichen eines Trupps haben zu den Eichen des nächsten Trupps zwischen 6 und 9 Meter Abstand. Das entspricht ungefähr dem Abstand zwischen zwei Bäumen in einem 120jährigen Altbestand. Die Trupps wurden mit Winterlinden im Abstand von ca. 2 m ummantelt.
Seit der Pflanzung wurde jährlich im Rahmen der Kulturpflege bedrängende Begleitflora (hauptsächlich Brombeeren) entfernt. Die Weichlaubhölzer Birke, Weide und Eberesche, sowie Buche und Fichte haben sich natürlich angesamt. Soweit sie die Eiche bedrängten, wurden sie zurückgenommen.

Zukünftige Maßnahmen

Einzelne Eichen, die sich noch nicht in der führenden Kronenschicht etabliert haben, sind von bedrängenden anderen Baumarten zu befreien. Dort, wo die Eiche sich in der oberen Kronenschicht befindet, wird ein Dichtschluss der Kronen angestrebt. Alle Mischbaumarten sind dabei als „Füll- und Treibhölzer“ sehr willkommen. Denn dank ihrer „Umfütterung“ der Eichen wird deren Astreinigung und gerader Wuchs gefördert. Was wiederum wichtig für die Ausbildung wertvollen Stammholzes ist. Grundsätzlich werden die Laubmischbaumarten erhalten und auch gut geformte Individuen gefördert. Dass Eichen beachtliche Zuwächse machen können, sieht man an den Höhentrieben der jungen Bäume in der Musterfläche und an den Dimensionen der Eichen im nördlich angrenzenden Bestand, der etwa 1991/1992 gepflanzt wurde.
Weitere Informationen

Anreicherungskulturen (LWF) Externer Link

Lageplan und Anfahrtsbeschreibung

Mit dem Auto: Parken auf dem Parkplatz nördlich an der Staatsstraße 2563 zwischen Rothenfeld und Landstetten. Zu Fuß auf den straßenbegleitenden Fahrrad- und Fußweg Richtung Westen/Rothenfeld. Nach 190 m links abbiegen. Nach weiteren 270 m rechts abbiegen und 100 m weiter. Dann rechts in den Wald zum umzäunten Musterbestand.
Bitte den Zaun stets geschlossen halten!

Lageplan - BayernAtlas Externer Link

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Musterbestände zum Waldumbau

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