Düngung und gesetzliche Grundlagen

Traktor mit Güllefass bei bodennaher Gülleausbringung auf Grünland

Neben der Düngeverordnung (DüV) sind für bestimmte Betriebe zusätzliche Vorgaben zum Inverkehrbringen von Wirtschaftsdüngern oder zur Erstellung einer betrieblichen Stoffstrombilanz relevant. In roten und gelben Gebieten sind zusätzlich Maßnahmen bei der Landbewirtschaftung zu beachten.

Ausführliche Informationen stehen unter den angegebenen Links auf den Internetseiten der Landesanstalt für Landwirtschaft (LfL) zur Verfügung.

Winter 2023/2024: Kernsperrfristen nach der Düngeverordnung

Die Sperrfrist für die Ausbringung von Düngemitteln mit wesentlichen Gehalten an Stickstoff, ausgenommen Festmist von Huftieren oder Klauentieren oder Komposte, wird abweichend von § 6 Abs. 8 Satz 1 Nr. 2 Düngeverordnung auf Grünland, Dauergrünland und Ackerland mit mehrjährigem Feldfutterbau bei einer Aussaat bis zum Ablauf des 15. Mai 2023 wie folgt verschoben:

für die Landkreise Altötting, Erding, Freising und Mühldorf

  • auf Flächen, die durch § 1 Abs. 1 der Ausführungsverordnung zur Düngeverordnung (AVDüV) als mit Nitrat belastetet ausgewiesen sind (auf sog. „roten Flächen“):
    • vom 15. Oktober 2023 bis einschließlich 14. Februar 2024

für den Landkreis Berchtesgadener Land

  • auf Flächen, die durch § 1 Abs. 1 der Ausführungsverordnung zur Düngeverordnung (AVDüV) als mit Nitrat belastetet ausgewiesen sind (auf sog. „roten Flächen“):
    • vom 29. Oktober 2023 bis einschließlich 28. Februar 2024

für die Landkreise Altötting, Ebersberg, Erding, Freising und Mühldorf

  • auf Flächen, die nicht durch § 1 Abs. 1 der Ausführungsverordnung zur Düngeverordnung (AVDüV) als mit Nitrat belastetet ausgewiesen sind:
  • vom 15. November 2023 bis einschließlich 14. Februar 2024

für die Landkreise Bad Tölz-Wolfratshausen, Berchtesgadener Land, Garmisch-Partenkirchen, Miesbach, München, Rosenheim, Starnberg, Traunstein, Weilheim-Schongau sowie die Städte München und Rosenheim

  • auf Flächen, die nicht durch § 1 Abs. 1 der Ausführungsverordnung zur Düngeverordnung (AVDüV) als mit Nitrat belastetet ausgewiesen sind:
  • vom 29 November 2023 bis einschließlich 28 Februar 2024
Übersicht
Landkreis/StadtVerschiebung um 2 WochenVerschiebung um 2 WochenVerschiebung um 4 WochenVerschiebung um 4 Wochen
auf Flächenart:nicht rote Flächenrote Flächennicht rote Flächenrote Flächen
Altötting15.11.23 - 14.02.2415.10.23 - 14.02.24--
Bad Tölz-Wolfratshausen--29.11.23 - 28.02.24-
Berchtesgadener Land--29.11.23 - 28.02.2429.10.23 - 28.02.24
Ebersberg15.11.23 - 14.02.24.---
Erding15.11.23 - 14.02.24.15.10.23 - 14.02.24--
Freising15.11.23 - 14.02.2415.10.23 - 14.02.24--
Garmisch-Partenkirchen--29.11.23 - 28.02.24-
Miesbach--29.11.23 - 28.02.24-
Mühldorf am Inn15.11.23 - 14.02.2415.10.23 - 14.02.24--
München-Land--29.11.23 - 28.02.24-
München-Stadt--29.11.23 - 28.02.24-
Rosenheim-Land--29.11.23 - 28.02.24-
Rosenheim-Stadt--29.11.23 - 28.02.24-
Starnberg--29.11.23 - 28.02.24-
Traunstein--29.11.23 - 28.02.24-
Im Übrigen bleiben die Bestimmungen der Düngeverordnung unberührt. Dies gilt insbesondere für das Verbot, Düngemittel auf überschwemmten, wassergesättigten, gefrorenen oder mit Schnee bedeckten Boden auszubringen; sowie für die Einhaltung der N-Obergrenzen.
Die Sperrfristen, die für die Flächen in Wasserschutzgebieten in der jeweils gültigen Fassung der Wasserschutzgebietsverordnung vorgegeben sind, sind weiter zu beachten.
Weitere Informationen
Die Grundsätze der Ausbringung von Dünger nach "guter fachlicher Praxis" sind z. B. nachzulesen unter:

Düngung - Institut für Agrarökologie (LfL) Externer Link

Sperrfristprogramm – in welchen Zeiträumen ist Düngen verboten?

Die Sperrfristen gelten für alle Dünger mit wesentlichen Gehalten an Stickstoff oder Phosphat. Die Excel-Anwendung "Sperrfristprogramm" der LfL zeigt in Abhängigkeit der angebauten Kultur und der Gebietskulisse, ob die Fläche im Sommer/Herbst noch gedüngt werden darf.

Sperrfristprogramm - LfL Externer Link