Erzeugung gestalten – Arten erhalten
Biodiversität in unserer Region

Wabenförmig angeordnete Bilder und Schriftzug "Produktion gestalten, Arten erhalten"

Biodiversität steht für die Vielfalt des Lebens auf unserer Erde. Im Ökosystem sind Mensch, Tier, Pflanze und Landschaft miteinander verwoben. Wer diese Vielfalt schützt, sorgt für eine intakte Umwelt, mehr Lebensraum für Insekten und damit auch für Lebensqualität und Wohlergehen aller.

Unser Amt für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten unterstützt Landwirte, eine nachhaltige Bewirtschaftung umzusetzen. Förderprogramme werden stärker auf Biodiversität ausgerichtet, der Trend zur Regionalität wird gestärkt.

Schwerpunkte

Acker und Grünland

Auf Acker können direkt Nahrungsmittel erzeugt werden. Außerdem dienen sie der Erzeugung von Futtermitteln und Biomasse zur Erzeugung von regenerativen Energien und nachwachsenden Rohstoffen. Durch Bewirtschaftung und Fruchtwechsel sind Äcker sehr dynamische Lebensräume.
Grünland kann nur von pflanzenfressenden Tieren verwertet werden und trägt so zu Nahrungsmittelerzeugung bei. Grünland ist eine Dauerkultur, die aus mehrjährigen Gräsern und Kräutern besteht. Dauergrünland bietet Lebensraum für viele Tier- und Pflanzenarten. Extensiv genutztes Grünland, wie Feuchtwiesen und Almweiden gehört zu den artenreichsten Lebensräumen.

In den Landkreisen Starnberg, Weilheim-Schongau und Garmisch-Partenkirchen

  • beträgt die landwirtschaftliche Fläche ca. 80.000 Hektar, davon
    • 68.000 Hektar Dauergrünland und
    • 12.000 Hektar Ackerland.
  • gibt es mehr als 3.600 Hektar Streuwiesen (Schnittzeitpunkt 01.09.).
  • werden mehr als 6.000 Hektar Grünland erst nach dem 15.06. gemäht (Schnittzeitpunkt 15.06. oder später).
  • liegen verschiedene einzigartige, durch langjährige extensive Nutzung entstandene Kulturlandschaften wie die alpinen Buckelwiesen.
  • werden mehr als 15.000 Hektar landwirtschaftliche Fläche nach den Richtlinien des ökologischen Landbaus bewirtschaftet.
  • gibt es etwa 2.400 Hektar Almflächen.

Sorten und Rassen

Alte Sorten von Kulturpflanzen steigern die pflanzengenetische Vielfalt in der Landwirtschaft. Alte Nutztierrassen bilden einen genetischen Pool für gesunde, robuste Tiere, der in Zukunft für die Tierzüchtung wertvoll sein kann; zudem fördern sie die Vielfalt der heimischen Flora und Fauna.

Besonderheiten in den Landkreisen Starnberg, Weilheim-Schongau und Garmisch-Partenkirchen

    Kühe auf der Weide

    Murnau Werdenfelser Kuh

    Murnau Werdenfelser Rind
    Das Murnau Werdenfelser Rind gilt als gefährdete Nutztierrasse. Es stammt aus der Region um das Murnauer Moos im Landkreis Garmisch-Partenkirchen. Die Rasse zeichnet sich durch eine ausgeprägte Trittsicherheit und besondere Vitalität aus und ist bestens an steile Hänge und raues Klima angepasst. So können extensive Bergwiesen hervorragend bewirtschaftet werden und die Biodiversität unserer Kulturlandschaft wird gefördert. Es ist erfreulich, dass im Dienstgebiet wieder knapp 200 Murnau Werdenfelser Rinder gehalten werden. Der Bestand wächst stetig.
    Gefährdete Schafrassen
    Im Dienstgebiet werden überwiegend Bergschafe gehalten. Viele der gehaltenen Rassen gelten als gefährdet, z.B. Weißes Bergschaf, Geschecktes Bergschaf, Schwarzes Bergschaf, Braunes Bergschaf, Alpines Steinschaf. Insbesondere für das Weiße Bergschaf liegt die "Wiege der Zucht" im Werdenfelser Land im Landkreis Garmisch-Partenkirchen.